Ukraine-News: "Katastrophe droht": Stadt im Osten fast umzingelt

// Charkiw nach russischen Angriffen / Archivbild (cropped) / Kharkiv downtown street destroyed by Russian bombardment by Міністерство внутрішніх справ України is licensed under CC BY 4.0.

Der Druck wächst auf die Ukraine auf dem Schlachtfeld: Wegen der vorrückenden russischen Truppen wurde im ostukrainischen Gebiet Charkiw die Zwangsevakuierung von zehn weiteren Ortschaften angeordnet. «Der Feind beschießt dort ständig unsere zivilen Siedlungen», begründete Gouverneur Oleh Synjehubow die Maßnahme im ukrainischen Fernsehen Bei Kurachowe im Osten der Ukraine droht den Verteidigern nach Angaben des regierungsnahen ukrainischen Militärkanals «Deep State» eine Katastrophe. Die Stadt sei bereits von drei Seiten eingeschlossen. // Charkiw nach russischen Angriffen / Archivbild (cropped) / „Kharkiv downtown street destroyed by Russian bombardment“ by Міністерство внутрішніх справ України is licensed under CC BY 4.0.

// Kim Jong-un und Wladimir Putin / Archivbild / (2023-09-13) 01 by Office of the President of Russia / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Nordkorea hat Berichten zufolge ein Verteidigungsabkommen mit Russland ratifiziert, das eine engere sicherheitspolitische Kooperation vorsieht. Laut der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA wurde das Abkommen als Dekret von Staatschef Kim Jong Un am Montag bestätigt. Russlands Präsident Wladimir Putin setzte den Pakt, der bereits im Juni vereinbart wurde, zuvor in Kraft. // Kim Jong-un und Wladimir Putin / Archivbild / (2023-09-13) 01 by Office of the President of Russia / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

[getarntes D-30-Geschütz / Video-Screenshot / Ministry of Defence of the Russian Federation / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

Vor der erwarteten Gegenoffensive Russlands im russischen Grenzgebiet bei Kursk fordert die Ukraine einen Kurswechsel ihrer Unterstützer. Die USA, Großbritannien und Deutschland müssten den Einsatz der von ihnen zur Verfügung gestellten Langstreckenwaffen gegen Ziele tief in russischem Gebiet erlauben, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram «Das ist unerlässlich. Je weiter unsere Raketen und Drohnen einschlagen können, desto weniger reale Kampffähigkeit wird Russland haben.» // [getarntes D-30-Geschütz / Video-Screenshot / Ministry of Defence of the Russian Federation / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

// Symbolbild (cropped) / Von Jne Valokuvaus - stock.adobe.com

Die Ukraine bindet durch den Vorstoß ihrer Truppen bei Kursk nach Angaben Selenskyjs rund 50.000 russische Soldaten im dortigen Frontgebiet. Diese könnten nicht an anderen Frontstellungen der Russen auf ukrainischem Gebiet eingesetzt werden. Die Angriffe auf russische Waffenlager hätten auch Artilleriebestände der Besatzer verringert, das mache sich im Kampfgebiet bemerkbar. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. // Symbolbild (cropped) / Von Jne Valokuvaus – stock.adobe.com

Special Operations Forces (SOF) Policy Forum 2019 by New America is licensed under CC BY 2.0..

Immer deutlicher wird mittlerweile, dass sich die Ukraine nach dem Regierungswechsel in den USA auf eine drastische Reduzierung oder gar ein Ende der Hilfe ihres größten Unterstützers gefasst machen muss. Der designierte US-Präsident Donald Trump ließ diese Möglichkeit schon im Wahlkampf durchklingen – und will Medienberichten zufolge nun den wichtigen Posten des Nationalen Sicherheitsberaters mit dem republikanischen Abgeordneten Mike Waltz besetzen. Waltz forderte bereits ein Umdenken bei der US-Unterstützung der Ukraine im russischen Angriffskrieg. // Special Operations Forces (SOF) Policy Forum 2019″ by New America is licensed under CC BY 2.0..

Shahed-Drohne / computergeneriertes Bild zu Illustration / Von Anelo / stock.adobe.com

Um den eigenen Luftraum besser gegen russische Angriffe zu schützen, habe die ukrainische Militärführung beschlossen, unter anderem die bereits vorhandenen mobilen Trupps zur Bekämpfung von Drohnen zu verstärken, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. In einer Reihe von ukrainischen Städten wurde am späten Montagabend wegen neuer russischer Drohnenschwärme Luftalarm ausgelöst. (Quellen: Mit Material der dpa, tagesschau) // Shahed-Drohne / computergeneriertes Bild zu Illustration / Von Anelo / stock.adobe.com

Kiew nach einem russischen Drohnenangriff / Archivbild / Kyiv after Russian drone attack, 2023-03-28 (01) by State Emergency Service of Ukraine is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

In den frühen Morgenstunden ist es in Kiew zu Explosionen gekommen, woraufhin Teile der Stadt ohne Strom waren, berichtet Reuters. Das ukrainische Militär und der Energieversorger DTEK kündigten präventive Stromabschaltungen auch in Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk an. Zuvor hatte die Luftwaffe landesweit Luftalarm ausgelöst, da russische Bomber des Typs Tu-95MS Marschflugkörper abgeschossen haben sollen. // Kiew nach einem russischen Drohnenangriff / Archivbild / „Kyiv after Russian drone attack, 2023-03-28 (01)“ by State Emergency Service of Ukraine is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Olaf Scholz / Archivbild (cropped) / by European Parliament is licensed under CC BY 2.0. Source: EP - Laia Ros https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Während der designierte US-Präsident Donald Trump bereits persönlich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen haben soll, will auch Bundeskanzler Olaf Scholz «demnächst» den Gesprächsfaden mit Moskau wieder aufnehmen. «Ja, ich habe mir vorgenommen, mit dem russischen Präsidenten zur richtigen Zeit zu sprechen», sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung «Caren Miosga». «Aber ich bin ein verantwortlicher Politiker, ich mache das nicht im Alleingang», fügte er hinzu. // Olaf Scholz / Archivbild (cropped) / by European Parliament is licensed under CC BY 2.0. Source: EP – Laia Ros https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Die Ukraine erwartet nach dem überraschenden Vorstoß eigener Truppen auf russisches Gebiet bei Kursk nun eine baldige Gegenoffensive. Dazu habe Moskau bereits rund 50.000 Soldaten zusammengezogen, berichtet die «New York Times» unter Berufung auf amerikanische und ukrainische Militärs. Neben russischen Soldaten seien auch nordkoreanische Einheiten zum Angriff bereit. Pjöngjang hat über 10.000 Soldaten nach Russland geschickt, um Moskau im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. // [getarntes D-30-Geschütz / Video-Screenshot / Ministry of Defence of the Russian Federation / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

// Putin und Trump / Archivbild / Vladimir Putin and Donald Trump at the 2017 G-20 Hamburg Summit (4) by Kremlin.ru is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Die «Washington Post» hat unter Berufung auf informierte Personen berichtet, dass Trump bereits am Donnerstag mit Putin telefoniert habe. Dabei habe er Putin empfohlen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu eskalieren. Von Trump selbst gab es dazu zunächst keine Informationen. Trump habe auch auf die US-Militärpräsenz in Europa verwiesen, hieß es unter Berufung auf die anonymen Quellen. Auch sei es um das Ziel gegangen, Frieden in Europa zu erreichen. Trump habe weitere Unterhaltungen angeregt, um über eine Lösung des Krieges zu sprechen. Die ukrainische Regierung sei über das Gespräch informiert worden und habe keine Einwände gehabt, schrieb die «Washington Post». // Putin und Trump / Archivbild / „Vladimir Putin and Donald Trump at the 2017 G-20 Hamburg Summit (4)“ by Kremlin.ru is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Wolodymyr Selenskyj / Archivbild / We are working to make the whole world friends of Ukraine - address by President Volodymyr Zelenskyy. by President Of Ukraine is marked with CC0 1.0.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Drohnentruppen und Spezialkräften ein Lob für deren Kriegsführung ausgesprochen. «Jeder kann sehen, wie es funktioniert», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, nur wenige Stunden nach einem Drohnenangriff gegen Ziele in der russischen Hauptstadt Moskau. Dabei wurden nach offiziellen Angaben fünf Menschen verletzt, nach russischer Darstellung wurden alle Drohnen abgeschossen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. (Mit Material von dpa, Tagessschau) // Wolodymyr Selenskyj / Archivbild / „We are working to make the whole world friends of Ukraine – address by President Volodymyr Zelenskyy.“ by President Of Ukraine is marked with CC0 1.0.

[Zerstörter BMP-3-Schützenpanzer / Archivbild zur Illustration / by armyinform.com.ua is licensed under CC BY 4.0.]

Die russische Armee soll im Oktober die schwersten Verluste innerhalb eines Monat seit Beginn der Invasion in der Ukraine erlitten haben. Dies erklärte Admiral Sir Anthony Radakin, Chef des britischen Generalstabs, in einem Interview mit der BBC. Laut Radakin verzeichneten die russischen Truppen im Oktober 2024 täglich etwa 1.500 Tote und Verwundete, was die Gesamtverluste seit Beginn der Invasion auf rund 700.000 Menschen ansteigen ließ. [Zerstörter BMP-3-Schützenpanzer / Archivbild zur Illustration / by armyinform.com.ua is licensed under CC BY 4.0.]

[Tony Radakin / Archivbild (cropped) / by UKinUSA is licensed under CC BY-SA 2.0. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/]

„Russland hat 700.000 Tote oder Verwundete – das ist ein großer Schmerz und ein großes Leid, das die russische Nation aufgrund von Putins Ambitionen zu tragen hat“, sagte Radakin. „Es besteht kein Zweifel, dass Russland taktische, territoriale Gewinne erzielt und das Druck auf die Ukraine ausübt“, sagte er, fügte jedoch hinzu, dass es sich dabei um Verluste für „kleine Landstücke“ handele. Radakin zufolge wendet Russland über 40 Prozent seines Staatshaushalts für Verteidigung und Sicherheit auf, was eine „enorme Belastung“ für das Land darstelle. [Anthony Radakin / Archivbild (cropped) / by UKinUSA is licensed under CC BY-SA 2.0. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/]

// Abgestürzte Shahed-Drohne / Archivbild (cropped) Shahed drone in Dnipropetrovsk Oblast (2024-02-09) 01 by National Police of Ukraine is licensed under CC BY 4.0.

Russland hat die Ukraine erneut mit Drohnenangriffen überzogen – insgesamt 145 in einer Nacht. Das sei ein Rekord in dem seit mehr zweieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, teilte die Flugabwehr in Kiew mit. 62 unbemannte Flugkörper seien zerstört worden, und 67 weitere seien wieder vom Radar verschwunden. Weitere Drohnen seien etwa in die benachbarte Republik Moldau und Belarus geflogen. Auch am 18. Oktober hatte das Luftwaffenkommando einen ungewöhnlich starken nächtlichen Drohnenangriff gemeldet – und zwar 135 Flugobjekte insgesamt. // Abgestürzte Shahed-Drohne / Archivbild (cropped) „Shahed drone in Dnipropetrovsk Oblast (2024-02-09) 01“ by National Police of Ukraine is licensed under CC BY 4.0.

[Odessa nach russischem Beschuss / by National Police of Ukraine / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/(cropped]

Besonders betroffen gewesen sei diesmal etwa das Gebiet Odessa am Schwarzen Meer. Dort sind mehrere Wohnungen in Häusern, Privatgrundstücke, Geschäfte, Autos und Garagen beschädigt worden, wie die Behörden mitteilten. Es habe auch Verletzte gegeben. [Odessa nach russischem Beschuss / by National Police of Ukraine / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/(cropped]

//Wolodymyr Selenskyj / Archivbild / President of Ukraine met with U.S. Secretary of the Treasury. by President Of Ukraine is marked with CC0 1.0.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die Angriffe. Solch ein Terror könne nicht mit Worten gestoppt werden, schrieb er bei Telegram. Allein in der vergangenen Woche habe es unter anderem mehr als 800 Angriffe mit Gleitbomben und rund 600 mit Drohnen gegeben. //Wolodymyr Selenskyj / Archivbild / „President of Ukraine met with U.S. Secretary of the Treasury.“ by President Of Ukraine is marked with CC0 1.0.

[by Armyinform / CC BY 4.0. / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

Als Teil ihres Verteidigungskampfes beschießt die Ukraine auch russisches Gebiet. Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass 70 ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden seien, davon in den Morgenstunden allein 34 im Moskauer Gebiet. Laut Behörden erlitt eine Frau im Bezirk Ramenskoje im Moskauer Gebiet südöstlich der russischen Hauptstadt Brandverletzungen, als Trümmer einer abgeschossenen Drohne auf ihr Haus fielen. Dieses und ein weiteres Haus gingen in Flammen auf. Die Hauptstadtflughäfen nahmen den Betrieb indes wieder auf, nachdem es am Morgen stundenlang keine Starts und Landungen gegeben hatte. [by Armyinform / CC BY 4.0. / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

[Foto: Armyinform (cropped) / CC BY 4.0. / creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

Bei Gefechten zwischen ukrainischen und nordkoreanischen Soldaten im russischen Grenzgebiet gab es Angaben aus Kiew zufolge erste Opfer. «Ja, es gibt bereits Verluste. Das ist eine Tatsache», sagte Selenskyj in Budapest, ohne Details zu nennen. Seinen Worten nach sind einige der 11.000 nordkoreanischen Soldaten im russischen Grenzgebiet Kursk in Kämpfe mit der ukrainischen Armee verwickelt. [Foto: Armyinform (cropped) / CC BY 4.0. / creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

Selenskyj bezeichnete den Einsatz von Nordkoreanern durch Moskau als «neue Welle der Eskalation» und forderte den Westen erneut zu einer Reaktion in Form einer Freigabe von weitreichenden Waffen gegen Ziele in Russland auf. «Ich halte das für gerade den Moment, in dem man das tun muss», betonte der Staatschef.

by kremlin.ru/ / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Sollte eine Reaktion ausbleiben, dann werde der Kreml ein noch größeres Kontingent an Nordkoreanern einsetzen, meinte Selenskyj. «Denn (der russische Präsident Wladimir) Putin schaut immer darauf, welche Reaktion der Welt es gibt», sagte er. Aktuell reagiere die Welt nicht ausreichend. // by kremlin.ru/ / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

// Symbolbild (cropped) / Telegram / by MoD of the Russian Federation licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Seit mehreren Wochen warnt die Ukraine vor einem Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite. Die USA und Südkorea hatten die Anwesenheit der Nordkoreaner in Russland bestätigt. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. (dpa) // Symbolbild (cropped) / Telegram / by MoD of the Russian Federation licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Ukraine-News: „Katastrophe droht“: Stadt im Osten fast umzingelt

VonLisa Weegner

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