Berlin (dpa) – Nach dem Sprengstoff-Fund in Berlin fahndet die Polizei weiter nach dem Mann, der das hochexplosive Material in einem Beutel transportierte. Nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung suchen die Fahnder daneben nach einem zweiten Verdächtigen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dies zunächst nicht.
Laut «Bild» und «Tagesspiegel» soll der zweite Mann am Mittwochnachmittag ebenfalls am S-Bahnhof Neukölln gewesen sein und den 30 bis 35 Jahre alten Verdächtigen begleitet haben. Nach dpa-Informationen sind der Polizei beide Männer namentlich bekannt im Kontext mit der Sprengung von Geldautomaten.
«Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Gesuchte sowie potenzielle Mittäter zeitnah identifiziert und ausfindig gemacht werden», sagte der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro. Aus seiner Sicht liegt es aufgrund des sichergestellten Materials nahe, dass neben dem Verdächtigen weitere Menschen involviert seien. «Die Kollegen arbeiten auf Hochtouren, um diesen mysteriösen Fall aufzuklären», sagte Jendro der «Berliner Morgenpost».
Verdächtiger gelingt bei Kontrolle die Flucht
Bundespolizisten hatten den gesuchten Mann, der zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß ist und einen Kinnbart trägt, am Mittwochnachmittag an dem S-Bahnhof kontrollieren wollen. Dieser riss sich jedoch los und ließ die Tasche mit dem Sprengstoff zurück.
Nach Medienberichten handelt es sich bei der Substanz um Triacetontriperoxid (TATP). TATP wurde unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel eingesetzt. Kriminelle verwenden das Material aber auch für die Sprengung von Geldautomaten. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft machte dazu weiterhin keine Angaben.
Hintergründe bleiben unklar
Der Sprengstoff wurde laut Polizei noch am Mittwochabend in einem nahegelegenen Park vom Entschärfungsdienst der Bundespolizei gesprengt.
Bislang ist laut Staatsanwaltschaft unklar, warum der gesuchte Mann mit dem Sprengstoff unterwegs war. Konkrete Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag gibt es demnach aber nicht. «Es gibt mehrere denkbare Szenarien», so der Sprecher der Behörde. Diese würden geprüft.
Quellen: Mit Material der dpa.