Kritik zu „Venom: The Last Dance“ – Ein letzter Tanz im Action-Rausch – lohnt sich das Finale?

VonFlorian Stickel

25. Oktober 2024
Venom in Sony Pictures' VENOM: THE LAST DANCE. ©2024 CTMG, Inc. All Rights Reserved.

Tom Hardy ist zurück – und zwar als Antiheld Eddie Brock alias Venom, der sich in Venom: The Last Dance ein letztes Mal durch die Leinwand beißt. Der düstere Symbiont steht diesmal einer übernatürlichen Macht gegenüber, und der Film verspricht von Anfang an nichts weniger als eine explosive Eskalation. Doch reicht das? Oder bleibt nach der Action nur heiße Luft?

Venom: The Last Dance – Worum geht’s in der neuen Action-Fortsetzung?

Eddie Brock und sein ständiger Begleiter Venom, in einem halbwegs friedlichen Universum gestrandet, sehen sich plötzlich als Gejagte wieder. Das FBI und ein finsteres Wesen, das direkt aus Venoms Vergangenheit zu stammen scheint, nehmen die Verfolgung auf. Während sie versuchen, nach New York zu fliehen, begegnen sie Feinden und Verbündeten gleichermaßen: dem Soldaten Rex Strickland (Chiwetel Ejiofor, der hier seine zweite Figur im Marvel-Universum spielt), der Wissenschaftlerin Dr. Teddy Payne (Juno Temple) und Rhys Ifans als Hippie-Vater.

Neue Charaktere in Venom: The Last Dance – Wie schlagen sich Rex, Dr. Payne und Co.?

Die neuen Charaktere wie Rex und Dr. Payne setzen zwar kurzweilige Akzente, doch so richtig wollen die neuen Figuren sich nicht in das Venom-Universum einfügen – irgendwie sind sie egal. So bleiben es die zwischen Eddie und Venom ausgefochtenen Wortgefechte, die für die markanten Momente sorgen. Mehr als einmal stiehlt Venom in seiner großmäulig-chaotischen Art die Show.

Mehr Chaos als Tiefe? Venom zeigt sich in voller Action – und weniger Gefühl

Was eine emotionale Abschiedsveranstaltung von Eddie und Venom werden könnte, verkommt leider zu einer belanglosen Hatz: Der Film fühlt sich an wie ein wilder Sprint von einem Bosskampf zum nächsten, vergleichbar mit einem „Rail-Shooter“ – eine Eskalation jagt die nächste, neue Gegner tauchen auf, während die Story im Hintergrund immer mehr an Boden verliert. Die Dialoge sind gelegentlich spritzig, doch die Emotionen verpuffen, bevor sie richtig zünden können. Statt Tiefe zu entwickeln, verliert sich die Handlung in Sprunghaftigkeit.

Der Film liefert ab – Action und Humor in Venom: The Last Dance

Fair bleiben: Der Film liefert in Sachen Action ab – spektakuläre Effekte, flotte Schnitte und eine gute Dosis Humor machen Venom: The Last Dance zu einem rasanten Erlebnis. Insbesondere das Zusammenspiel von Eddie und Venom funktioniert und sorgt für einen Charme, der das Publikum zum Lachen bringt. Und gaaaanz zum Schluss vielleicht ein bisschen wehmütig werden lässt. Aber wirklich nur homöopathisch.

Schnelle Action und laute Effekte – aber wo bleibt die Story?

Denn unter der scheppernden Oberfläche hakt es. Die Geschichte wirkt zerrissen, als wäre entscheidendes Material herausgeschnitten. Emotionale Szenen fühlen sich hastig an und lassen kaum Tiefe zu. Insgesamt wirkt der Film weniger wie ein zusammenhängendes Werk und mehr wie eine Montage explosiver Einzelszenen.

Eddie und Venom in Höchstform – was Venom: The Last Dance dennoch vermissen lässt

Venom: The Last Dance ist ein einigermaßen unterhaltsamer Abschluss, aber kein Triumph. Die Action- und Humorelemente können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film am eigenen Anspruch scheitert, eine kohärente und mitreißende Story zu erzählen.

Für Fans von Venom unverzichtbar? Was Zuschauer vom Film erwarten können

Wer knallige Action und kultige Sprüche sucht, ist hier richtig. Aber wer ein durchdachtes, tiefgründiges Abenteuer mit emotionalem Abschied erwartet, sollte nicht zu viele Hoffnungen hegen.

Unbedingt bleiben – was die Post-Credit-Szene von Venom: The Last Dance verspricht

Nebenbei: Für die Post-Credit-Szene lohnt es sich, den ewig langen Abspann abzuwarten. Die Szene könnte einen interessanten Hinweis für das Venom-Universum geben und ist für Fans möglicherweise nicht unwichtig.

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