Russische Moral am Boden: Kommandeure warnen vor psychischer Erschöpfung der Soldaten

VonLukas Richter

20. September 2024
// Symbolbild (cropped)/ Telegram / by MoD of the Russian Federation licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Neue Erkenntnisse aus erbeuteten Dokumenten werfen ein düsteres Licht auf die Lage der russischen Soldaten in der Grenzregion Kursk.

Neben dem Versuch, die Sicherheit durch verstärkte Übungen und bessere Verteidigungsorganisation zu erhöhen, offenbaren die Dokumente schwerwiegende Probleme mit der Moral der Truppen. Wie The Guardian berichtet, zeigen die Aufzeichnungen eine besorgniserregende Zahl von Suiziden unter den Soldaten.

Laut einem der Dokumente bleibt die Suizidrate in den russischen Streitkräften der Region „angespannt“. Die Analyse der Kommandeure deutet darauf hin, dass psychische Belastungen und die harten Bedingungen des Kriegsdienstes eine entscheidende Rolle spielen. Ein konkretes Beispiel beschreibt den Selbstmord eines Soldaten, der aufgrund von Depressionen und einem Nervenzusammenbruch infolge seines Armeedienstes starb.

Um die Moral der Truppen zu heben, schlugen die Kommandeure tägliche politische Schulungen vor, so der Bericht. Diese Trainings sollen die politische und psychologische Stabilität der Soldaten verbessern und deren Bereitschaft zur Erfüllung ihrer Aufgaben stärken.

Die Dokumente, die ukrainische Soldaten nach eigenen Angaben aus verlassenen russischen Stellungen erbeutet haben, enthalten zudem Details zu Sicherheitsmaßnahmen und Vorbereitungen der russischen Streitkräfte auf einen möglichen Angriff der Ukraine auf die russische Region Kursk, lange bevor dieser tatsächlich erfolgte. Die Echtheit der erbeuteten Dokumente konnte The Guardian nach eigenen Angaben jedoch „nicht unabhängig verifizieren“.

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